Wie wird der Schallpegel gemessen?
Der Schallpegel ist in der Akustik eine durch Schallwellen verursachte Veränderung des Luftdrucks (Luftdruckpegel im Vergleich zum Pegel an der Hörschwelle in Dezibel, Lp = 10 * log(P / P0)). Schall ist also eine Vibration, die durch verschiedene Medien als Druckwellen übertragen wird; Luftschall durch die Luft, Bodenschall durch den Boden, Körperschall durch Strukturen. Die Schwingungen werden an das Ohr weitergeleitet, wo sie als Schall wahrgenommen werden.
Geräusche, die lästig oder störend sind, werden als „Lärm“ bezeichnet. Hierzu gibt es laut WHO Lärmemissionsgrenzwertleitlinien für Europa:
Straßenverkehrslärm (Tag/Nachts): 53/45 dB
Schienenverkerhrslärm (Tag/Nachts): 54/44 dB
Fluglärm (Tag/Nachts): 45/40 dB
Lärm von Windanlagen (Tag): 45 dB
Freizeitlärm (Tag): 70 dB
Schallpegelmessgeräte werden unter anderem verwendet, um diese Lärmbelästigung zu messen aber auch, um die durch Schallwellen verursachten Schäden an Bauwerken zu überwachen und zu minimieren.
Im hörbaren Bereich (Hörschall) nehmen wir sowohl die Lautstärke als auch Tonhöhen wahr. Bei tiefen Frequenzen unter 100 Hz ist der Übergang zwischen Hören und Fühlen fließend. Unter 50 Hz ist fast nur die Lautstärke wahrnehmbar, die wir als Ohrendruck, Vibration oder Unsicherheitsgefühl empfinden. Unter 20 Hz bis 1 Hz wird fast gar nichts mehr wahrgenommen. Hier spricht man von Infraschall.
Um diese unterschiedlichen Wahrnehmungen bei Messungen zu berücksichtigen, wurden Frequenz-Bewertungsfunktionen für eine Korrektur und Wichtung der Schallintensität eingeführt.
- A-Bewertung: Für das „normale“ Spektrum des menschlichen Gehörs, werden tieffrequente Belastungen durch diese Bewertung nicht optimal erfasst. Sie wird hauptsächlich in der technischen Akustik verwendet
- C-Bewertung: erfasst noch hörbare Tieffrequenzen (ca. 10–80 Hz) besser, und wird bei Behörden in diesem Bereich verwendet
- G-Bewertung: Sie wird für den Infraschall Bereich unter 20 Hz (ISO 7196) verwendet. Sie ist am besten für den Infraschallbereich geeignet, obwohl die Annäherung der Kurven gleicher Lautstärke zu niedrigen Frequenzen hin nicht berücksichtigt wird
- Z-Bewertung: keine Bewertung
Schallpegelmessgeräte werden in zwei Klassen eingestuft:
Klasse 1:
– breiteres Frequenzspektrum
– geringere Toleranz (z.B ±1,9 dB @1kHz und ±3,2 @ 20Hz)
– z.B. für Forschung, Gutachtern und Rechtsvollzug
Klasse 2:
– niedrigeres Frequenzspektrum
– höhere Toleranz (z.B ±2,2 dB @1kHz und ±4,2 @ 20Hz)
– entspricht den meisten nationalen Normen (z.B. Arbeitsschutz)
also nicht nur für Haushaltsanwendungen und Handwerk
– Preisgünstiger
Schallpegelmessgeräte ohne Angabe der Klassen entsprechen keine nationalen oder internationalen Normen, sind meistens ungenau und erkennen leise Geräusche oft nicht.
Daher sollte man unklassifizierte Geräte mit Vorsicht einsetzen.
Zweikanal-Schallpegelmesser:
Mikrofon o. Beschleunigung
Spitzenmodell, Klasse 1
Mit App und Cloudunterstützung
Für Schallintensität u. -quellen
Lärm im Arbeitsschutz
Umgebungslärm, Bauakustik
Tonhaltigkeitsanalyse
Infraschall (G-Bewertung)
Typ 2270/2250
Dynamik: 123 dB(A)
Bandbreite: 0,5 Hz–20 kHz
Auflösung: 24‐ oder 16‐Bit
Speicherung GPS-Daten